Neugierige Besucher, spannende Einblicke und internationales Flair – der Tag der offenen Tür begeisterte nicht nur mit vielfältigen Programmpunkten zum Motto des Tages „Kulturelle Vielfalt“, sondern auch mit einem besonderen Highlight: dem Besuch junger Auszubildender aus El Salvador. Doch was wurde an diesem besonderen Tag sonst noch geboten?
Die angehenden Fremdsprachenkorrespondenten der Berufsfachschule im ersten Ausbildungsjahr empfingen die Gäste herzlich und boten in einem festlich geschmückten Klassenraum geografische Rätsel sowie kuriose Informationen zu verschiedenen Ländern als Teil der mittlerweile traditionellen Schnitzeljagd. Zudem gaben sie interessierten Besuchern Einblicke in die Inhalte der Ausbildung und den Alltag am Sprachenzentrum.
Im Europaraum erklärten die engagierten Juniorbotschafter des Europäischen Parlaments den Besuchern sowie den anderen Auszubildenden die Vorteile der EU, das Zusammenspiel der EU-Organe und die Möglichkeiten des internationalen Austauschs für europäische Jugendliche, etwa bei Veranstaltungen wie den Botschaftertreffen oder dem European Youth Event. Die JUBOS sind mit Begeisterung dabei, den europäischen Gedanken und den Geist des friedlichen Zusammenlebens in der EU zu leben und zu verbreiten.
Die Schüler des zweiten Ausbildungsjahres der Berufsfachschule hatten ein Quiz in den Hauptsprachen Englisch, Französisch, Spanisch und Tschechisch vorbereitet. Hier galt es zu beweisen, dass man auch außergewöhnliche Begriffe wie „Popel“ oder „Fliegenpilz“ in mehreren Sprachen beherrscht. Natürlich durfte auch ein anspruchsvoller Deutschtest nicht fehlen, denn die deutsche Sprache ist als Referenzsprache allgegenwärtig am Sprachenzentrum.
Unter dem Motto „Französisch weltweit“ beschäftigten sich die beiden Französischklassen in diesem Jahr mit der internationalen Organisation französischsprachiger Länder, der Francophonie. Im passend dekorierten Klassenzimmer führten die Schüler die Gäste durch ein Quiz, bei dem die Namen französischsprachiger Länder den passenden Landschaftsbildern zugeordnet wurden. Dank einer beeindruckenden Fotoslideshow gelang es allen Teilnehmern, das Rätsel zu lösen.
Ein besonderes Highlight war der Besuch der Auszubildenden aus El Salvador. Was beim ersten Kennenlernen am „Lateinamerikanischen Tag“ kurz vor Weihnachten am Sprachenzentrum begann, wurde am Tag der offenen Tür fortgesetzt: Über das Vorzeigeprojekt „El Salvador“ zur Gewinnung von Arbeitskräften, initiiert von der Arbeitsagentur im Jahr 2023, sind sie ursprünglich nach Deutschland gekommen. Seit Weihnachten haben sich bereits einige Freundschaften zwischen den Spanischlernenden des Sprachenzentrums und den Auszubildenden aus El Salvador entwickelt. Begleitet wurden die Gäste u. a. von Toni Grauvogl, Ausbildungsleiter bei der Schwandorfer HORSCH Maschinen GmbH. Interessante Begegnungen und Gespräche boten die Möglichkeit, die kulturellen Unterschiede zwischen den verschiedenen spanischsprachigen Ländern hautnah zu erleben. Besonders spannend: Unter den Besuchern befanden sich überraschenderweise noch weitere Lateinamerikaner.
Aber auch die Fachakademie hatte wieder einiges zu bieten: Dort ging es im stündlichen Takt hoch her. Die Gäste konnten live erleben, wie bei einer Konferenz simultan gedolmetscht wurde, um die Kommunikation zwischen den Teilnehmern – dargestellt von den Studierenden des Abschlussjahres – zu ermöglichen. Dabei galt es, eine entlaufene Kuh wieder einzufangen. Zudem wurden internationale Karrieremöglichkeiten nach dem Abschluss an der Fachakademie vorgestellt. Erfolgreichen Absolventen winkt ein internationales Masterstudium an Universitäten im englischsprachigen Ausland mit Spezialisierungen wie Literaturübersetzen, Konferenzdolmetschen oder Linguistik. Wer es kürzer mag, kann mit Erasmus-Unterstützung ein Praktikum im Ausland absolvieren.
Ein weiteres wichtiges Thema des Tages, das vom ersten Studienjahr der Fachakademie aufgegriffen wurde, war die Künstliche Intelligenz (KI). Dass KI heute in fast allen Berufsfeldern eine Rolle spielt, ist unbestritten. Doch die Studierenden zeigten an konkreten Beispielen, warum man KI-generierten Inhalten nicht blind vertrauen darf. Besonders bei Übersetzungen, die Humor, Emotionen oder interkulturelle Feinheiten beinhalten, stößt die Technologie meist an ihre Grenzen.
Unter dem Motto „Lernen Sie Ihr Nachbarland Tschechien kennen“ hatten die Studierenden gemeinsam mit ihren Lehrkräften ein interaktives Spiel vorbereitet. Hier galt es, verschiedene tschechische Städte, Persönlichkeiten und landestypische Produkte zu erraten. Immer wieder war ein überraschtes „Aha!“ zu hören – etwa als die Teilnehmer erfuhren, dass die Erfindung der Kontaktlinsen oder künstlicher Blutgefäße auf das Nachbarland Tschechien zurückgeht.
Auch die Wahlfächer Arabisch, Chinesisch und Japanisch waren mit abwechslungsreichen Events vertreten. Die Besucher lernten in einem Crashkurs, ihre Namen auf Arabisch zu schreiben, nahmen an einer traditionellen chinesischen Teezeremonie teil und erfuhren spannende Details aus dem Fernen Osten. Wer sich für die verschiedenen Ausbildungsberufe und Studiengänge am Sprachenzentrum interessierte, konnte in Vorträgen detaillierte Informationen erhalten. Zudem gab es eine Fotoslideshow zu den zahlreichen Erasmus-Projekten sowie den Sommerschulen in Pilsen und Prag, an denen Schüler und Studierende regelmäßig teilnehmen.
Für alle, denen Sprachen allein nicht genügen, gab es am Stand zur Ausbildung zum „Staatlich geprüften Euro-Korrespondenten“ spannende Einblicke nach dem Motto: „Sprechen wie ein Sprachler – denken wie ein Unternehmer!“